Es ist gesellig, günstig und vor allem unwiderstehlich lecker: selbstgebackenes Holzofenbrot aus dem Dorfbackofen. Viele Gemeinden besinnen sich in den letzten Jahren auf die Tradition des gemeinsamen Backens.
Von der EU werden solche Anlagen sogar finanziell unterstützt und zwar im Rahmen des so genannten LEADER-Programms. Diese Maßnahme fördert die nachhaltige ländliche Regionalentwicklung, darunter auch Kleinprojekte, die das bürgerschaftliche Engagement unterstützen (so auch Gemeinschaftsbacköfen).
Anlaufstelle sind immer die jeweils lokalen Aktionsgruppen (LAG).
Was gilt es bei Auswahl und Planung des Ofens zu beachten?
Die Infrastruktur für die Dorfbacköfen schaffen die lokal ansässigen Ofenbauer. Spezielle Schulungen für diese alte Handwerkskunst qualifizieren sie Dorf- oder Gemeinschaftsbacköfen zu errichten.
Der Aufbau eines Dorfbackofens erfordert vor allem eines: gute Planung zusammen mit allen späteren Nutzern. Dabei ist es wichtig zu klären, welche Speisen in welchen Mengen und wie oft im Jahr bevorzugt zubereitet werden sollen. Denn dann kann man die Backofenkonstruktion von vorneherein daraufhin optimieren. Ein Ofen mit Kuppelgewölbe ist beispielsweise ein klassischer Pizzaofen, man kann freilich auch Brot damit backen. Wer bevorzugt Brote backen möchte, sollte einen Ofen mit flacher Ofendecke wählen. Bei einer Backraum-Größe von 125 x 200 cm (Breite x Tiefe) können bis zu 25 Laib bei einem Backgang zubereitet werden.
Weitere Absprachen in der Planungsphase zu Beginn sind die Arbeitshöhe des Backofenbodens, die Integration von Vor- und Nebenräumen und die Größe der Backfläche. Aus den beiden letzten Punkten ergibt sich die gesamte Größe des Backhauses. Hat man diese ermittelt, kann man sich der Frage des Standortes zuwenden. Denn beim Bau eines Holzbackofens gibt es je nach Land und innerhalb der Bundesländer oder sogar innerhalb der Landkreise verschiedene Vorschriften zur Standsicherheit, zur Schornsteinauslegung, zum Brandschutz und zur Baugenehmigung. Bei der Standsicherheit muss man beispielsweise beachten, dass Druckbelastungen bis zu 1000 kg/m² auf der Sockelplatte erreicht werden. Das und vieles mehr gilt es beim Errichten von Dorfbacköfen zu beachten.
Bilder: Wolfshöher Tonwerke